Auf Drängen der SPD sieht der Koalitionsvertrag für die neue Bundesregierung eine weitere Verlängerung der Mietpreisbremse vor. Dabei zeigt eine Umfrage von Meinungsforschern jetzt deutlich, dass die Bürgerinnen und Bürger die gescheiterte Mietpreisregulierung ablehnen und sich einen Neuanfang in der bislang erfolglosen Wohnungspolitik wünschen.
Berlin. Jeder Zweite in Deutschland (rund 50 Prozent) hält die Mietpreisbremse für „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“. Dagegen stufen nur 16 Prozent der Bürgerinnen und Bürger die seit zehn Jahren geltende Mietpreisregulierung als „gelungen“ ein. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Das Institut hat im Auftrag des Online-Portals „Kleinanzeigen“ zwischen dem 26. und 28. März 2025 insgesamt 2.131 Personen über 18 Jahren aus ganz Deutschland befragt.
Die Mietpreisbremse, welche die Miethöhe bei Neuvermietung auf 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete begrenzt, findet demnach bei den jungen Menschen noch die am wenigsten geringe Ablehnung: Immerhin 23 Prozent der 18- bis 24-Jährigen halten die Mietpreisbremse für „gut“ oder „sehr gut“. Mit zunehmendem Alter sinkt die Zustimmung: Unter den 26- bis 34-Jährigen sind es noch 21 Prozent, bei den 45- bis 54-Jährigen 16 Prozent. In der Gruppe Ü55 sind nur 13 Prozent für die Mietpreisbremse.
Wohnungspolitik: Neubau statt Regulierung nötig
Die Mietpreisbremse stößt also in der Bevölkerung auf breite Ablehnung. Besonders bemerkenswert dabei: Mit 34 Prozent waren Menschen, die im Eigentum wohnen, in der Studie deutlich unterrepräsentiert. Die Ergebnisse spiegeln also stark die Meinung der Mieterinnen und Mieter in Deutschland wieder. Und die gaben in der Umfrage nur in 23 Prozent der Fälle an, unzufrieden mit Ihrer Miethöhe zu sein. Lediglich in den Metropolen lag die Quote etwas höher, in Hamburg waren es 34 Prozent und in Berlin 31.
Die YouGov-Umfrage zeigt zugleich tief sitzenden Frust der Bürgerinnen und Bürger über die Wohnungspolitik der letzten Jahre. So gaben 74 Prozent der Befragten an, mit der Mieten- und Wohnungspolitik unzufrieden zu sein. Bei den über 55-Jährigen waren es sogar 79 Prozent der Befragten. Am größten ist die Unzufriedenheit in Hamburg (83 Prozent), Brandenburg und Schleswig-Holstein mit je 79 Prozent. Es ist offensichtlich, dass die Wohnungspolitik in Deutschland einen Neuanfang braucht. Doch wie berichtet ist der von der neuen Bundesregierung eher nicht zu erwarten.
Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.
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